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Bayern

Wappen

 

Vorgeschichte Bayerns
Bereits seit frühesten Zeiten war Bayern besiedelt. Seit dem Paläolithikum finden sich Spuren menschlicher Besiedelung. In der Jungsteinzeit (Neolithikum) wanderte im so genannten Altneolithikum über Ungarn und Österreich eine neue Bevölkerung ein, die sich ab ca. 5500 v. Chr. vor allem auf den fruchtbaren Lößflächen entlang der Flussläufe niederließ. Diese Menschen betrieben Pflanzenanbau und Tierhaltung und stellten eine besondere Keramik her, die auf Grund ihrer Verzierung als Linearbandkeramik bezeichnet wird. Die Kultur der Linearbandkeramik zeichnet sich durch bestimmte Grabsitten, speziellen Hausbau und eigene religiöse Vorstellungen aus, die sich grundlegend von denen der vorangegangenen Jäger- und Sammlergruppen unterschied.

Auf die Linearbandkeramik folgt um 4900 v. Chr. das Mittelneolithikum mit der Stichbandkeramik, eine Kulturgruppe, die sich wahrscheinlich kontinuierlich aus der Kultur der Linearbandkeramik entwickelte. Die Verzierungen auf den Gefäßen wurden nun nicht mehr geritzt, sondern setzten sich aus einzelnen Stichen zusammen. Ein bekannter Fundort aus dieser Zeit ist z. B. Regensburg-Harting. In Niederbayern und Böhmen bis zum Pilsener Becken bildete sich im Anschluss an die Stichbandkeramik die so genannte Oberlauterbacher Gruppe, eine regionale Entwicklung mit einer einzigartigen Gefäßverzierung. Aus dieser Zeit sind kaum noch Gräber bekannt. Wichtige ergrabene Siedlungen dieser Zeit sind Kothingeichendorf und Geiselhöring. Bereits in die Kupferzeit, nach anderen Chronologieschemata ins Jungneolithikum datierend, gehört die Münchshöfener Gruppe, benannt nach dem gleichnamigen Fundort Münchshöfen bei Straubing. Diese Kultur ist stark von Böhmen und Mähren beeinflusst. Typisch in der Keramik sind große Fußschalen, so genannte Pilzschultergefäße und eine flächige geritzte Verzierung der Gefäße. Kupferfunde aus dieser Zeit sind äußerst selten, doch finden sich in einigen Bergbaurevieren Österreichs Anzeichen dafür, dass bereits zu dieser Zeit Kupfer in den Alpen abgebaut wurde. Auch aus dieser Kulturgruppe sind kaum Gräber bekannt. Der jüngste Abschnitt der Münchshöfener Gruppe wird als Spät-Münchshöfen oder auch Facies Wallerfing bezeichnet, welche hauptsächlich in Niederbayern verbreitet und gleichzeitig mit der westlich angrenzenden Pollinger Gruppe ist. Beide Gruppen markieren den Übergang vom frühen zum späten Jungneolithikum, was vor allem an der zunehmenden Verzierungslosigkeit der Keramik und einiger neuer Gefäßformen wie etwa Tassen und Krügen abgelesen werden kann. Auf die Spät-Münchshöfener Gruppe, bzw. die Pollinger Gruppe folgt um etwa 3800 v. Chr. die Altheimer Gruppe (benannt nach dem Ort Altheim bei Landshut). Ihre Keramik ist vor allem durch sog. Arkadenränder sowie durch die Verzierungslosigkeit der Feinkeramik gekennzeichnet. Mit dieser Kultur ist in Bayern nun auch ein neuer Siedlungstyp verbunden, da hier erstmals Feuchtbodensiedlungen auftreten. Neben den feucht situierten Wohnplätzen finden sich aber auch Siedlungen auf Mineralböden. Gräber aus dieser Zeit sind so gut wie unbekannt.

Auf das Jungneolithikum folgt um 3400/3300 v. Chr. das Spätneolithikum mit der Chamer Gruppe.

Geschichte Bayerns
Zur Zeit Kaiser Augustus wurde das keltisch besiedelte Gebiet Altbayerns südlich der Donau Teil des Römischen Reiches. Nach Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildete sich aus Kelten, von Norden eingedrungenen Germanen und verbliebenen Romanen der Stamm der Baiern (s. Bajuwaren).Seit 555 n.Chr. ist die Existenz eines bairischen Stammesherzogtums belegt, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Der Sieg Karls des Großen über den Bayernherzog Tassilo III. 788 markiert das Ende des so genannten älteren Stammesherzogtums.

Der Niedergang der Karolinger ermöglicht ein Wiederaufleben der Eigenständigkeit der bayerischen Herzöge im so genannten jüngeren Stammesherzogtum. Der Streit mit den Ottonen führt jedoch wieder zu einer starken Abhängigkeit vom deutschen Königtum. Ab 1070 kommt es unter den Welfen zu einem Widererstarken der Macht der bayerischen Herzöge. Der Streit zwischen Staufern und Welfen endet schließlich 1180 nach dem Sieg des Staufers Friedrich I. Barbarossa über den Welfen Heinrich dem Löwen mit der endgültigen Abtrennung der Marcha Orientalis (Ostarrichi), aus der das spätere Österreich entstehen soll und dem Ende des jüngeren Stammesherzogtums.und dem Aufstieg zum Kurfürstentum 1623 hervor. Das absolutistische Bayern wird während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges jeweils von Österreich vorübergehend besetzt. Zur Zeit Napoleons steht Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und kann durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. 1806 erfolgt die Erhebung zum Königreich. Durch den rechtzeitigen Wechsel auf die Seite der Gegner Napoleons kann Bayern auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten.König Ludwig I. baute München zur Kunst- und Universitätsstadt aus.

Im Zuge der Märzunruhen musste er 1848 wegen einer Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abdanken. Ludwig II. ging wegen des Baues von Neuschwanstein und anderer Schlösser als Märchenkönig in die Geschichte ein.1866 (Preußisch-Österreichischer Krieg) erleidet Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage gegen Preußen. 1871 wird Bayern Teil des neugegründeten Deutschen Reiches, erhält aber so genannte Reservatrechte (eigenes Post-, Eisenbahn- und Heereswesen).1918 bricht die Wittelsbacher Monarchie im Rahmen der allgemeinen Novemberunruhen in Deutschland zusammen. Am 9. November 1918 wird Bayern als Freistaat ausgerufen. Sozialistische Gruppen können für kurze Zeit eine Räterepublik installieren. Zur Zeit der Weimarer Republik wird Bayern 1923 Schauplatz des Hitlerputsches.

Zwischen 1933 und 1945 wird Bayern als Verwaltungseinheit unter den Nationalsozialisten zwar weitgehend bedeutungslos, übernimmt aber eine gewisse Vorreiterrolle bei nationalsozialistischen Maßnahmen. Im Zweiten Weltkrieg erleiden bayerische Städte wie Würzburg, München oder Nürnberg starke Zerstörungen.Nach der Besetzung durch amerikanische Truppen wird 1949 Bayern als Bundesland Teil der gegründeten Bundesrepublik. Es setzt ein wirtschaftlicher Aufschwung ein und eine Entwicklung vom Agrarstaat zum modernen Industriestaat.

Königreich Bayern
Das Königreich Bayern beginnt seine Geschichte mit dem Ende des deutschen Kaiserreiches im Jahr 1806. Solange es einen Kaiser gab, durfte abgesehen vom König von Böhmen kein Reichsfürst den Titel König tragen (Der Kurfürst von Brandenburg krönte sich daher 1701 auch nicht zum brandenburgischen König, sondern zum König seines außerhalb des Reiches gelegenen Nebenlandes Preußen, obwohl sein Kernland Brandenburg war).

Unter der Bedingungen des Friedens von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen dem Napoleonischen Frankreich und dem abdankenden Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurden mehrere mit Napoleon verbündete Fürstentümer zu Königreichen erhoben. Kurfürst Maximilian IV. Joseph von Bayern nahm am 1. Januar 1806 offiziell den Titel König Maximilian I. von Bayern an.Maximilian war zuvor Herzog von Zweibrücken gewesen, wozu er nach dem Tode seines Vorgängers Karl II. August 1795 bestimmt wurde. Nach dem Aussterben der älteren bayerischen Linie der Wittelsbacher wurde er als Vertreter der jüngeren Linie auch zum Herrscher über Bayern und damit König. Noch heute schwelt ein Streit darüber, ob nun Bayern ein Teil der Pfalz, oder aber die Pfalz ein Teil Bayerns wurde.Die bedeutendsten bayerischen Könige waren Ludwig I., der seine Hauptstadt München zu einem Zentrum von Kunst und Kultur machte, sowie Ludwig II., der "Märchenkönig", der durch seine prunkvollen Schlossbauten in aller Welt bekannt wurde. Maximilians Nachfolger widerstanden dem Nationalismus, und Bayern wurde Schutzmacht der kleineren deutschen Staaten, deren Führer sich im Deutschen Bund von Preußen oder Österreich bedroht fühlten. Religiöse Bande verbanden Bayern bis zur Niederlage im Deutschen Krieg von 1866. König Ludwig II. unterzeichnete am 22. August 1866 einen Vertrag mit Preußen, mit dem er de facto die bayerische Unabhängigkeit aufgab.

Mit dem Vertrag vom 23. November 1870 wurde Bayern Teil des am 18. Januar 1871 proklamierten neuen Deutschen Reichs, allerdings konnte es sich als zweitgrößter deutscher Staat nach Preußen gewisse Vorrechte sichern, wie die Beibehaltung einer eigenen Armee, eigener Post und Eisenbahn. Die Könige von Bayern behielten ihre Titel und ihr eigenes diplomatisches Corps.Als nach dem Ersten Weltkrieg das Kaiserreich im November 1918 abgeschafft wurde, musste der letzte bayerische König, Ludwig III, als erster deutscher Monarch im Zuge der Novemberrevolution abdanken. Wie alle deutschen Monarchien wurde das Königreich Bayern aufgelöst, und es kam zur Bayerischen Räterepublik.

Schreibweise Bayerns
Die Schreibweise des Landesnamens mit "y" geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die ursprüngliche Schreibweise "Baiern" abgelöst wurde. Er "importierte" das Y aus dem griechischen Alphabet, da sein zweiter Sohn, Otto I., König von Griechenland wurde und seinerseits die bayerischen Farben weiß-blau als griechische Nationalfarben etablierte.