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Fichtelgebirge

Fichtelgebirge

 

Fichtelgebirge - das Gebirgshufeisen
"Nabel Deutschlands" oder "Herzbrunnen Europas" nennt man das Fichtelgebirge schon von früher her. Hier entspringen vier bedeutende Flüsse, die in die vier Himmelsrichtungen abfließen. Nach Norden die Saale (sächsische Saale), nach Osten die Eger mit ihrem Nebenfluss Röslau, nach Süden drei Quellflüsse der Naab (Fichtelnaab, Haidenaab, Waldnaab) und anch Westen der Weiße Main.

Zahlreiche Moore und Sümpfe, die unter Naturschutz stehen, sind wertvolle Wassersammler. Über das Mittelgebirge verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer.

Großer Kornberg (827 m über NN)
Der nordöstliche Eckpfeiler ist der vierthöchste Berg des Fichtelgebirges. Er ist ein gewaltiger, bewaldeter Höhenrücken, von weitem erkennbar am ehemaligen Radarturm der Bundeswehr. Granit ist auch hier Baumeister der Landschaft, in den unteren Lagen grobkörnig, oben feinkörniger. Aufgelassene Steinbrüche geben Kunde vom Handwerk der Steinmetze. Dem Kornberg fehlen die imposanten Felstürme und Blockmeere der anderen Fichtelgebirgsgipfel. Dennoch bietet der Berg einige Sehenswürdigkeiten für den Wanderer. Im Winter sind es die Skifahrer, die unter Benützung des Lifts dem "weißen Sport" nachgehen.

 

Felsburg Hirschstein (744 m über NN)
Am Nordweg zwischen dem Bahnhof Kirchenlamitz-Ost und dem Kornberggipfel gelegen. Standort einer ehemaligen Burganlage, von der nur noch spärliche Reste zu sehen sind. Die Burg, die zu den ältesten des Fichtelgebirges zählte, soll bereits 1206 Rüdiger und Utzo von Hirzberg "zen Herschenstein" gehört haben. Urkundliche Erwähnung 1317. Gegen Mitte des 14. Jahrhunderts war die Burg zerstört. Ein Wiederaufbau fand nicht statt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges dienten die Ruinen und Gewölbe des alten Schlosses dem Landvolk als Zufluchtsort. Auf markgräflichen Befehl verschüttete man dann im 18. Jahrhundert die Gewölbe, da sich Zigeuner und "anderes lichtscheues Gesindel" darin eingenistet hatten.


Burgruine Epprechtstein (798 m über NN)
Der mineralogisch interessanteste Berg im Fichtelgebirge. Es bestehen 18 teilweise stillgelegte Steinbrüche rund um den Gipfelbereich. Auf dem unbewaldeten Gipfel steht auf einer langgestreckten, schroff abfallenden Granitplatte die Burgruine Epprechtstein - erste urkundliche Erwähnung 1248. Es handelt sich um den ehemaligen turmartigen Hauptwohnbau, auf den nun eine Treppe zur Aussichtsplattform führt. Rundblick über den Waldsteinzug, zum Großen Kornberg, nach Schwarzenbach an der Saale und Oberkotzau bis nach Hof, südlich über das Innere Fichtelgebirge zur Kösseine.


Großer Waldstein (877 m über NN)
Der Waldstein ist ein nördlicher Gebirgszug des Fichtelgebirges in Oberfranken. Höchste Erhebung ist der Große Waldstein mit 877 m. Darüber hinaus befinden sich auf dem Gebirgszug auch der Epprechtstein und der Kleine Waldstein. Im Osten bildet der Kornberg den Abschluss des Zuges, während er im Westen bei Gefrees sanft ausläuft.


Der Waldsteinzug bildet im östlichen Teil grob auch die Sprachgrenze zwischen fränkischem und bayerischem Dialekt, da die Besiedlung sich entlang der im Fichtelgebirge entspringenden Flüsse Sächsische Saale, Weißer Main, Eger und Fichtelnaab entwickelte.

 

Rudolfstein (866 m über NN)
Bewaldeter Berg im nordöstlichen Schneebergmassiv, südlich von Weißenstadt. Im Gipfelbereich mehrere eigenartig geschichtete Felsburgen, die ein geschütztes Naturdenkmal sind.
   
Auf den höchsten Felsturm führt seit 1890 eine Treppe. Im Jahr 857 soll Pfalzgraf Rudolf im Nordgau, von dem dann der Berg seinen Namen erhielt, die erste Befestigungsanlage errichtet haben, was urkundlich nicht nachweisbar ist.


Auch wenn keine Zeugen der einstigen Befestigungsanlage mehr vorhanden sind, lohnt sich ein Besuch des Berges mit seinem Laubbestand (Frühjahr und Herbst!).

 

Schneeberg (1.053 m über NN)
Höchster Berg im Frankenland. Von weitem erkennbar am klotzigen Turm ehemaliger Streitkräfte - Mahnmal an den Kalten Krieg. Der Gipfelbereich besteht aus einem Granitblockmeer und einer Felsburg.


Wegen seiner weiten Fernsicht hatte der Berg schon immer strategisch wichtige Bedeutung. 1926 errichtete die FGV-Ortsgruppe den Aussichtsturm "Backöfele" aus Eichenstämmen. 1938 errichtete die Deutsche Luftwaffe einen 35 Meter hohen Holzturm, der 1942 niederbrannte. 1951 requirierten US-Streitkräfte einen Teil des Gipfels, 1961 übernahm die Bundeswehr den nördlich angrenzenden Bereich. 1994 verließ der letzte Soldat die Luftverteidigungsstelle. Seitdem ist der Schneeberg wieder öffentlich zugänglich.


Nußhardt (972 m über NN)
Der Nußhardt ist der dritthöchste Berg im Fichtelgebirge. Charakteristischer Felsengipfel (grobkörniger Kerngranit G3 und Augengneis am SE-Ende). Der Gipfelbereich mit Blockmeer und Felsburg ist mit 5,5 ha Fläche unter Naturschutzgebiet gestellt.


Auf dem Aussichtsfelsen befinden sich acht kleine, schüsselförmige Mulden im Granit: Druidenschüsseln! Unsere Vorfahren meinten, dies seien Opferschüsseln für heidnische Kulthandlungen gewesen. Heute wissen wir, dass es sich um besondere Verwitterungsformen im Granit handelt.

 

Ochsenkopf (1.024 m über NN)
Zweithöchster Berg im Fichtelgebirge. Auf dem Gipfel befindet sich ein Aussichtsturm (Asenturm) sowie ein Sendeturm für UKW und Fernsehprogramme des Bayerischen Rundfunks.


Zum Ochsenkopf führt aus Süden und Norden jeweils ein Sessellift. Die Talstationen befinden sich im Norden in der Ortschaft Bischofsgrün und im Süden in Fleckl. Entlang zweier Seilbahnen verlaufen im Winter zwei Abfahrtspisten. Im Sommer ist die Sommerrodelbahn die Attraktion.


Nur wenig östlich dieses Bergs entspringt der "Weiße Main" - der rechte bzw. nördliche Quellfluss des Mains.


Kösseine (939 m über NN)
Die höchste Erhebung des aus Granit bestehenden Bergstocks ist der Gipfel der Großen Kösseine. Über die Kösseine verläuft die Grenze der Regierungsbezirke Oberfranken/Oberpfalz und die Europäische Wasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Die dichten Wälder waren schon im 15. Jahrhundert ein beliebtes Jagdrevier.


Wegen der freien, weiten Aussicht nach allen Himmelsrichtungen (bis Bayerischer Wald, Rhön, Thüringer Wald, Erzgebirge) war der Berg schon frühzeitig ein beliebtes Ausflugsziel. Der Bekanntheitsgrad wurde 1805 durch den Besuch der damaligen Landesherrschaft wesentlich gesteigert.

 

Luisenburg

 Das Felsenlabyrinth ist ein Blockmeer aus Granitblöcken mit Ausmaßen von mehreren Metern und Teil des Naturschutzgebietes auf der Luisenburg. Über geologische Zeiträume andauernden Vorgänge von Verwitterung und Erosion sind für die Bildung des Felsenlabyrinths verantwortlich.


Die gut gerundeten Formen der einzelnen Blöcke entstanden durch Wollsack-Verwitterung im tropischen, feuchtwarmen Klima des Tertiärs. Erosionsbedingt wurden sie im Lauf der Zeit herauspräpariert, in ihrer Lage instabil und begannen sich zu verlagern. Daraus ergaben sich die wildromantischen Wege durch enge Spalten und steile Treppen.